Auf nach Dalmatien

Diesmal hatten wir uns mit der Urlaubsplanung etwas schwer getan. Nachdem wir 2014 zu viert (unsere Jungs waren mittlerweile 17 und 18 Jahre alt) gemeinsam in die USA gereist waren, sollte dies der letzte gemeinsame große Urlaub sein. Sie wollten jeder für sich etwas Eigenes machen. Und so planten wir für uns im schönen Thüringen den Jahresurlaub unter dem Motto "Wandern und Wellness" zu verbringen. 

Bei den Jungs kamen die Urlaubsvorbereitungen nicht so richtig in Gang und auch wir hatten es ja dieses Jahr nicht so weit und konnten es langsam angehen lassen. Inzwischen wurden die Abschlussfahrten in der Schule beschlossen und die Überlegungen nun angeheizt, was könnte man dann noch machen, mit wem und vor allem wohin. Ich mache es hier mal kurz, wir haben dann doch wieder zusammen Urlaub gemacht...

Johann´s Abschlussfahrt ging nach Italien und Ronny´s Abi-Abschlussfahrt nach Kroatien auf die Insel Pag. Und nun wurde es konkret. Kroatien? War doch toll vor drei Jahren! Oder? Gesagt - getan! Es ging gemeinsam nach Kroatien.

Was für eine 2-4-2-Methode? Ganz einfach, die mittlere von drei Wochen Urlaub haben wir dann gemeinsam alle Vier zusammen erlebt. Eine prima Lösung... 

Ronny war schon eine Woche vor Ort, Johann ist mit dem Flieger hinterher. Und wir? Wir sind ganz entspannt erstmal an den Bodensee gefahren, Familie besuchen. Ach, dass war echt schön. Zumal der Nachwuchs bestaunt werden konnte und wir die Reise mit dem Auto diesmal ganz entspannt angehen lassen konnten. 

So ging es nach dem kurzen Familienbesuch von Lindau aus über Innsbruck nach Venedig. Hier wollten wir schon so lange mal hin und in diesem Jahr hat es sich einfach angeboten, in der Lagunenstadt Halt zu machen. Da wir gut durch gekommen sind, war ein Abstecher an den Gardasee zum Mittagessen auch noch drin. Auch dort waren wir noch nie und waren echt überrascht, wie schön es dort ist. Wir waren froh, die lästige Autobahn bei Mori verlassen zu können und sind dann bei Torbole auf den See gestoßen. Richtung Süden ging es dann immer am See auf der linken Seite entlang bis Garda, um dann den Rest bis nach Venedig wieder auf der Autobahn zu verbringen. Das macht in Italien nicht so richtig Spaß. Aber wenn man vorwärts kommen will, ist es die besserer Variante.

In den Alpen

Lago di Garda

Wir waren noch nie in Venedig. Es gab immer irgendwie Gründe, warum es nicht klappen sollte. Vielleicht kam hinzu, dass wir über Venedig die unterschiedlichsten Meinungen gehört haben. Aber es war nun an der Zeit, sich ein eigenes Bild zu machen und der Frage auf den Grund zu gehen: "Venedig, muss das sein?"

Unser klares Fazit ist: "JAAA! Es muss einfach sein!!!" So ein toller Ort! Wir waren begeistert und haben beschlossen, in Kürze noch einmal hinzufahren. 

Hier geht es zum Bericht über Venedig...

So schön wie es war, wir mussten weiter. Es ging wieder auf die Autobahn, dann an Trieste in Slovenien und an Rijeka in Kroatien vorbei bis nach Grabovic. Dieser Ort ist nicht der Rede wert und wir machten hier nur kurz Station, um auf kurzem Wege in den National Park Plitvicer Seen zu gelangen. Hier waren wir schon auf unserer letzten Reise, doch wollten wir diesmal ganz in Ruhe diese wunderbare Seenlandschaft genießen. Wer die Seen noch nicht gesehen hat, sollte dort unbedingt einmal Halt machen, es lohnt sich!

Hier geht es zum Bericht über die Plitvicer Seen...

Schon beim letzten Mal hat uns diese Stadt begeistert. Eine äußerst wechselhafte Geschichte liegt hinter ihr. Insbesondere die alten Römer haben diese Stadt geprägt. Wer sich für die Geschichte interessiert, sei hier ein Klick Richtung Wikipedia empfohlen. 

Lichtspielmonument - im Dunkeln viel schöner

Die berühmte Meeresorgel. In der Treppe sind unterschiedlich große Röhren eingebaut, die bis ins Wasser reichen. Durch die Wellen wird Luft reingedrückt und so ergibt sich ein interessantes Zusammenspiel der Töne.

Das römische Forum

Für unsere gemeinsame Woche mit den Jungs haben wir auf der Insel Okrug eine größere Ferienwohnung mit Seeblick gebucht. Um auf die Insel zu gelangen, muss man bei Trogir über die bis jetzt noch einzige Brücke fahren. Am sogenannten Bettenwechseltag Samstag, ist immer etwas mehr Zeit einzuplanen. Die Wohnung lag auf der nördlichen Seite der Insel mit Blick auf die Stadt Split. Die Lage war zwar etwas abgelegen, doch das war so gewollt. Wir hatten immer Platz am Strand und der Verkehr vor der Türe hielt sich in Grenzen.

Hier der Blick von der Terrasse Richtung Split (hinter der Insel gelegen).

Und der Blick in die andere Richtung.

Und so bei etwas trüberen Wetter...

Am Strand entlang

Und hier ein paar Eindrücke von der Insel Okrug.

Für einen Tagesausflug lohnt sich der Weg nach Imotski. Diese kleine Stadt, sie hat knapp 4800 Einwohner, liegt weit im Hinterland an der Grenze zum Nachbarland Bosnien-Herzegowina. Auch Imotski hat eine lange Geschichte hinter sich. Aber mehr bekannt ist diese Gegend durch die beiden Karstseen geworden. 

Der Blaue See (kroatisch: Modro jezero) liegt am Grunde einer mehrere hundert Meter tiefe Einsturzdoline und verdankt der tiefblauen Wasserfarbe seinen Namen. Der Wasserspiegel schwankt je nach Niederschlagsmenge erheblich und es können schon mal 100 m Wassertiefe aber auch die komplette Austrocknung vorkommen. Die Einheimischen sagen, dass ca. alle 7 Jahre der See trocken fällt und dann wird auf dem Grund des Sees Fußball gespielt. Die Tore haben wir am Rande stehen sehen. Eine echte Tradition von Imotski. 

Für diesen Naturpark wird, aus meiner Sicht berechtigterweise, ein Eintritt verlangt. Ein Wanderweg geht in weiten Serpentinen bis runter an den See. Da wir hier vor drei Jahren schon einmal waren, wussten wir, dass es sich lohnt, Badesachen mitzunehmen. 

Meine Familie schaut zu, wie ich baden gehe. Aber Johann kam dann doch noch hinterher...

Der nahezu kreisrunde Rote See liegt nur ein paar Autominuten von hier entfernt. Er hat einen Durchmesser von ca. 200 m und eine Wassertiefe von 287 m. Der Wasserspiegel liegt ca. 250 m unterhalb des oberen Randes. Das Wasser ist selbst auch tief blau, den Namen Crveno Jezero (roter See) hat er von den roten Felswänden bekommen. Einen Zugang zum See gibt es nicht. Hin und wieder finden sich Taucher ein oder ganz Mutige springen mit Fallschirmen in die Tiefe. Die Taucher waren es dann auch, die einen Zugang zu einem weit verzweigten Höhlensystem entdeckten. Per Tauchroboter wurde schließlich auch in ca. 170 m Tiefe ein großer Zufluss in den See nachgewiesen.

Mit dem Ausflug an die beiden Seen haben wir dann auch gleich den Besuch im Biokovo National Park verbunden. Das Biokovo Gebirge ist bis zu über 1700 m hoch und eine echte Sehenswürdigkeit. Besonders die Auffahrt hoch zum Berg Sveti Juve (1762 m) ist ein echtes High light und ein absoluter Geheimtipp. Wir haben die Auffahrt gefilmt und hier ist das Video.

Wer sich den ganzen Bericht zum Biokovo Nationalpark ansehen möchte, klickt hier... 

Wer diese Stadt einmal gesehen hat, wird sie für immer lieben. Diese engen Gassen mit den über die Jahrhunderte blank polierten Pflastersteinen, die vielen kleinen Restaurants in den Häuschen, Gassen und Hinterhöfen, das Flair am Hafen und auch die weit nach hinten reichende Geschichte hinterlassen einen tiefen Eindruck. Wir sind gern wieder nach Trogir gekommen. Am Ende der zweiten Woche hieß es dann aber auch, Abschied von den Jungs zu nehmen. Sie sind dann mit dem Flieger wieder zurück nach Berlin geflogen.

Und wir? Na wir hatten noch eine Woche für den Rückweg vor uns...

Ach ja, zu Santa Fe wurde diese Stadt, als der Film Winnetou Teil 3 hier gedreht wurde. Da ritten Winnetou und Old Shatterhand nach Santa Fe. Für die Fans hier ein interessanter Link zu den Drehorten.

Jungs, es war toll mit Euch. Kommt gut nach Hause...

Auf unserer Rückreise haben wir in diesen beiden sehenswerten Orten Halt gemacht und können einen Besuch dort nur empfehlen. Primosten ist eine kleine Halbinsel und hier sollten einfach die Bilder für sich sprechen. Besonders haben mich die Steindächer aber auch die letzten Ruhestätten mit einer fantastischen Aussicht begeistert.

In der historischen Stadt Sibenik sind wir an der Kathedrale des Heiligen Jakobs vorbei hoch zur Festung Sv. Ana gewandert. Von dort oben hat man einen fantastischen Panoramablick auf die Stadt und und die Bucht, an der Sibenik gelegen ist. 

Die Kirche Santa Barbara

Hier entlang geht es zur Festung

Blick auf die Kathedrale des Heiligen Jakobs (Sveti Jacov)

Für diesen letzten Halt an der Adriaküste haben wir uns einen kleinen Ort nördlich von Zadar und gegenüber der Insel Pag ausgesucht. Hier hatten wir eine kleine Pension gefunden, in der wir noch einmal drei Nächte geschlafen haben. Es stand auch nur noch ein Ausflug auf dem Programm. Aber dieser sogenannte Ausflug entpuppte sich dann zu einer der anstrengendsten Wanderungen dieser Reise. Aber die Mühe hatte sich für tolle Aussichten gelohnt, nur hätte diese Wanderung von uns besser geplant werden sollen und besseres Schuhwerk wäre angemessen gewesen. Wer gerne wandert und auch schöne Aussichten genießen möchte, sei dieser Ausflugstipp unbedingt zu empfehlen.

Hier geht es zum Bericht in den Paklencia National Park...

Nach der ausgiebigen Wanderung war nun ausruhen und die Ruhe am Wasser genießen angesagt. Die gegenüberliegende Insel Pag sah mit ihren kahlen Küsten recht merkwürdig aus. Ganz in der Ferne hat man eine Brücke und auch Leben darauf erkennen können. Man wähnte sich schon irgendwie in einer ganz eigenen Welt. Egal, wir haben das kristallklare Wasser genossen und freuten uns über den gelungenen Urlaub.

Nach nun knapp drei Wochen Urlaub, bei bestem Wetter und guter Laune sind wir uns einig, es hat sich wieder einmal gelohnt, nach Kroatien zu reisen. Auch mit dem eigenen Auto dort hin zu reisen, stellt überhaupt kein Problem dar. Da wir es auch dieses Mal nicht bis nach Dubrovnik geschafft haben, wird der nächste Kurzurlaub dann doch mal mit dem Flugzeug unternommen. Aber ansonsten fahren wir in jedem Fall mit dem Auto wieder nach Dalmatien. Es lohnt sich. Da unsere Jungs dann bestimmt nicht mehr mit kommen werden, können wir endlich außerhalb der Saison fahren. Dann ist es auch nicht ganz so teuer und heiß.

Der Abschied fiel echt schwer, bei diesen Sonnenuntergängen.

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