Paklencia National Park | Kroatien

Ein toller Ausflugstipp für Wanderer

Während unseres Kroatien-Urlaubs 2015 hatten wir noch ein paar Tage am Meer, in der Nähe von Zadar gegenüber der Insel Pac, eingeplant. An einem Tag sollte es in den Paklencia National Park zum Wandern gehen. Wir hatten gelesen, dort läuft man durch einen tollen Canyon und hat schöne Aussichten. Um es gleich vorneweg zu nehmen, wir hätten uns zuvor besser informieren und uns auf diese Wanderung besser einrichten sollen. Erstens, früher starten. Es war heiß, bis zu 36 °C. Zweitens, es war teilweise steil und sehr unwegsam. Wanderschuhe wären also absolut angebracht gewesen. Und die Tour hat, da wir spontan wie so oft einen anderen Rückweg genommen haben, viel länger gedauert als geplant.

Gestartet sind wir am Eingang 1. Da wir, wie schon erwähnt, später angekommen sind, waren die Parkplätze weiter vorn schon alle belegt und so mussten wir schon knapp zwei Kilometer die schnöde Straße bis zum eigentlichen Beginn der Wanderroute laufen.

Paklencia National Park

 

Der Paklencia National Park ist ein bei Sportkletterern sehr beliebtes Gebiet. Über 400 Kletterrouten verschiedener Schwierigkeitsgrade und Längen gibt es. Die größte Anzahl an Kletterern kommt zum 1. Mai hier hin. Denn dann findet das traditionelle Internationale Klettertreffen "Big Wall Speed Climbing" statt.

Paklencia National Park
Paklencia National Park

 

Ansonsten ist das Wandern die einzige Möglichkeit, dieses Karstgebirge Paklencia richtig kennen zu lernen.  Der Name Paklencia rührt vom Harz der Schwarzkiefer - Paklina - her, welches zum Bestreichen von Schiffen und in der Volksmedizin verwendet wurde. Man trifft auf die typischen Erscheinungsformen eines Karstes. So gibt es verschieden Höhlen, Grotten (teilweise sogar mit Höhlenmalerei, wie die in der Manita pec´), Karren und Klüfte. Ca. 2/3 der Parkfläche sind mit Wäldern bedeckt. Es gibt eine reichhaltige Fauna und Flora, die es zu entdecken gilt. Und auch hier trifft man auf viele Drehorte, an den die bekannten Karl-May-Filme gedreht wurden.

Paklencia National Park

 

Im Park selbst gibt es ein über 150 km langes Wanderwegenetz, welches mehr recht als schlecht ausgeschildert ist. Es gibt zwar Markierungen, aber an Kreuzungen könnte mehr Übersichtlichkeit herrschen. Entweder hat man ein GPS oder zumindest eines im Smartphone dabei, um zwischendurch sich neu orientieren zu können. Karten gibt es aber auch mit der Entrittskarte dazu. Ich hätte mal doch die 3-5 € bezahlen und mir eine richtige Wanderkarte kaufen sollen. Unterwegs hatten wir die Situation, dass ich vollkommen überzeugt war, an einer Kreuzung in die richtige Richtung abzubiegen. Das hätte erhebliche Folgen gehabt, da die dann eingeschlagene Route nochmals viele Höhenmeter mehr und auch viel länger gewesen wäre, als es so schon war. Als wahre Tourengel erwiesen sich ein Pärchen aus der Schweiz, die nämlich eine richtige Karte dabei hatten und uns in die richtige Abbiegung lotsten. Vielen Dank noch einmal dafür, ihr lieben Schweizer. Dabei kann ich von mir sagen, dass ich so schnell nicht die Orientierung verliere! Aber hier ist es tatsächlich mal passiert.

Paklencia National Park

 

Es ging ganz schön bergauf, immer und immer wieder. Wie schon gesagt, es waren 36°C im Schatten! Vielleicht bietet sich diese Wanderung dann doch eher im Frühjahr oder Herbst an. 

 

Wie in allen Gebirgen, müssen alle Dinge, die für die Hütten gedacht sind, irgendwie hinauf. Die Viecher haben mir echt leid getan. 

Paklencia National Park
Paklencia National Park
Paklencia National Park
Paklencia National Park
Paklencia National Park

 

Dann sind wir endlich an der Hütte Ivancev Dom angekommen. Hier auf 570 m Höhe gab es etwas zu trinken und man konnte, auch etwas deftiges zu Essen bestellen. Den Eseln sei es gedankt.

Paklencia National Park
Paklencia National Park

 

Eigentlich sollte hier mit der Route Schluss sein und wir wollten die gleiche Strecke nach unten durch die Schlucht zurück. Eigentlich. Hier auf der Hütte war eine prima große Karte von der Gegend angebracht und ich sprach den Hüttenbetreiber mit meinem eher dürftigen Englisch an, wie denn die andere Route zurück zum Parkplatz beschaffen sei. Ach, kein Problem, sagt er, einfach da links über den Berg, ja genau dort wo der Felsen da rausguckt geht es rum und dann weiter zu Ausgang. Ob denn unser Schuhwerk dafür geeignet sei, Ja, ja, kein Problem... (wir hatten beide nur einfache Slipper an). Also, warum den nicht die andere Strecke nehmen? Und so geht es uns oft bei unseren Wanderungen. 

 

Ein Hinweis sei uns noch zu den ausgeschilderten "Trink"wasserquellen gestattet. Wir hatten jeder eine 1,5 Liter Pulle Wasser dabei. Die waren bei der Hitze und den Anstrengungen schnell dahin. An der ersten der besagten Quellen habe ich gleich mal nachgefüllt und davon auch immer wieder getrunken. Als wir an einer steilen Stelle erneut eine kurze Pause gemacht haben, schaute ich mir meine Flasche mal gegen die Sonne genauer an und war erschrocken, was da alles darin rum schwamm. Einiges davon bewegte sich sogar. Nun hatte ich davon genug! Die Flasche geleert, war es auch gleich leichter im Rucksack. Aber der Durst blieb. Auf der Hütte konnten wir uns dann mit genügend Wasser, zwar aus der Leitung - dafür ohne Beiwerk, eindecken. Also, unbedingt reichlich Trinkwasser mitnehmen!

Also! Auf geht´s! Nicht rechts zurück, runter in die Schlucht, also wie all die anderen Wanderer. Nein, immer links am Berg entlang und immer weiter schön bergauf. Dafür muss man aber auch sagen, dass die Aussichten immer grandioser wurden. Und die Wege immer einsamer, da ja die meisten Anderen den bequemeren Weg gingen. Doch für beides, klasse Aussichten in ungestörter Natur, lohnten sich jede Mühe!  

Paklencia National Park
Paklencia National Park

 

Irgendwo da rechts hinten rechts geht es weiter. Und natürlich, bergauf...

Paklencia National Park

 

Ja, ja, ich weiß, dort rauf. Man, grins nicht so doof, ich mach ja schon. Nur noch eine kleine Pause für einen Schnappschuss. Man bin ich froh, das ich für die Bilder zuständig bin. Diese kleinen Pausen zwischendurch, die ja sein müssen, tun echt gut.

Paklencia National Park
Paklencia National Park
Paklencia National Park
Paklencia National Park

 

Endlich oben angekommen. Ich sag euch Freunde, auch wenn ich auf dem Bild etwas lächle, ich hatte zwischendurch so ziemlich die Faxen dicke, wie wir Berliner sagen.

Paklencia National Park

 

Aber dann diese Aussichten! Einfach toll. Und nun kam das Genießen!

Paklencia National Park
Paklencia National Park
Paklencia National Park
Paklencia National Park
Paklencia National Park

 

Ab hier ging auf nur wenigen Metern, gemessen am Aufstieg, recht steil bergab. Vorsicht ist hier unbedingt geboten. Und auch hier noch einmal der dringende Hinweis, festes Schuhwerk ist eigentlich selbstverständlich. Machen wir auch beim nächsten Mal.

Paklencia National Park
Paklencia National Park

 

Da vorn ist schon das Meer zu sehen.

Paklencia National Park
Paklencia National Park

 

Wir sind dann wohl behalten am Ausgang angekommen und hatten jetzt nur noch die 2 Kilometer auf der Straße zu unserem Auto vor uns. Auch wenn wir ziemlich geschafft waren, hatten wir einen tollen Tag erlebt.

Wir sind immer wieder erstaunt, wie abwechslungsreich das Land Kroatien ist. Es bietet neben dem Meer noch so erstaunlich viele National Parks, die es wert sind, entdeckt zu werden. So waren wir auch bei den Plitvicer Seen, im Krka National Park und machten auch einen Ausflug hoch zum Sveti Juve im Biokovo National Park.

Ein Land, in dem wir gern wieder Urlaub machen werden. Da unsere Jungs nun schon 18 und 19 Jahre alt sind, brauchen wir nicht mehr in den Ferien Urlaub machen. Es war in diesem Jahr das letzte Mal, dass wir im Hochsommer dort waren. Im Sommer ist es zu heiß, zu voll und zu teuer. Wer kann, sollte es ausnutzen und in der Vor- oder Nachsaison dorthin zu fahren.

 

Waren Sie auch schon hier? Wie sind Ihre Erfahrungen. Schreiben Sie doch einfach unten im Kommentar Ihre Meinung und Erlebnisse. Ich freue mich über Ihren Eintrag, auch über ein "Gefällt mir/Teilen".




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