Fjorde, Gletscher, Wasserfälle - Skandinavien

Norwegen

 

Kaum zu glauben, aber es ist schon wieder fast 7 Jahre her, dass wir das letzte Mal in Skandinavien waren. Es hatte damals nur ein paar Tage gedauert, und wir waren verliebt in diese wilde, raue und oft einfach nur atemberaubende Gegend mit ihren Bergen, Fjorden, Gletschern... 

 

Damals hatten wir uns fest vorgenommen, so schnell wie möglich wieder "hoch" zu fahren. Waren wir beim letzten Mal noch mit der ganzen Familie mit dem Wohnmobil in Schweden und Norwegen unterwegs, werden wir diesmal nur noch zu Zweit fahren und unsere mittlerweile erwachsenen Jungs hüten zuhause die Wohnung.

 

 

Und nun ist es endlich soweit! In knapp drei Monaten starten wir erneut mit dem Wohnmobil Richtung Norden. Wir haben 3 Wochen Zeit unterwegs zu sein und planen unsere Tour bis hoch zum Nordkap. Ja, wir wissen Bescheid, es gibt dort nichts Besonderes zu sehen, einen Felsen halt mit einer Eisenkugel drauf. Ach ja, und das echte Nordkap liegt ein paar Kilometer weiter nördlich und alles kann im tiefsten Nebel versunken sein. Alles bekannt, aber einmal an der (fast) nördlichsten Spitze Europas stehen, wollen wir einfach machen. Für die Hinfahrt haben wir knapp 5 Tage Zeit eingeplant, um uns dann entspannt gute 2 Wochen wieder südwärts treiben zu lassen.

 

Die Rücktour planen wir über Hammerfest, Tromsö, mit der Fähre von Gryllefjord nach Andenes - in der Hoffnung hier vielleicht ein paar Wale zu sehen - über die Inselgruppen Vesterolen und Lofoten, den Salstromen bei Bodö und dann ohne genauen Plan weiter Richtung Süden gehen. Wir hoffen, dass wir trotz der vielen Kilometern genug Zeit zum Anhalten, Bewundern, Staunen, Genießen und auch zum Fotografieren haben werden...

  

Ein  Rückblick auf 2010

Im Zuge der Vorbereitungen haben wir uns mal die alten Bilder von vor 7 Jahren vorgenommen und aufbereitet. Daher möchte ich hier einmal einen Rückblick auf unsere Skandinavien-Tour aus 2010 wagen. Die Bilder haben nicht die gewünschte Qualität, da diese mit einer Videokamera aufgenommen wurden. Und ganz ehrlich, groß Gedanken habe ich mir damals noch nicht gemacht zu Bildausschnitt und Motivauswahl, einfach drauf gehalten und abgedrückt... naja, man lernt eben immer weiter.

 

Wir sind damals von Warnemünde nach Trelleborg mit der Fähre und dann bis hoch nach Trondheim gefahren. Diese Stadt war der nördlichste Punkt. Von hieraus ging es an der Küste über Kristiansand, Molde und Alesund wieder südwärts. Beeindruckend war die Fahrt über die Atlantikstraße. Die Straße führt von Insel zu Insel weit ins Meer hinaus.

Atlantikstraße

 

In Molde hatten wir direkt im Hafen an der Fähre übernachtet. Obwohl schon Ende Juli, war es nachts um 1.00 Uhr immer noch gut hell.

Molde

 

Fahrt über den Moldefjorden

Moldefjorden

 

Die Stadt Olesund ist auf mehrere Inseln verteilt. Ende des 19. Jahrhunderts gab es einen verheerenden Stadtbrand, in dem große Teile der Häuser zerstört worden sind. Darauf hin wurde beschlossen, dass die neuen Häuser nur noch aus Stein gebaut werden dürfen. Da in dieser Zeit der Jugendstil angesagt war, hat die Stadt einen ganz besonderen Charme.

Olesund

Trollstigen

Eine der vielen Toperlebnisse war die Fahrt über den Trollstigen - eine Serpentinenstraße der ganz besonderen Art. Wir sind von unten nach oben gefahren. Es ist einfach nur atemberaubend. Du fährst in das Tal hinein und auf eine vor dir sich auftürmende Felsenwand zu. Nach und nach erkennt man den Fahrweg und fragt sich, verrückt, da soll es rauf gehen? Na klar! Wir sind doch extra deswegen hier her gefahren. 

Trollstigen
trollstigen
Trollstigen
Trollstigen

 

Oben angekommen war erstmal eine kurze Pause angesagt. Nebel ist im Norden und hoch oben im Gebirge ein häufiger Begleiter.

Norwegen

Erster Gletscherkontakt

 Etwas weiter südlich liegt das ausgedehnte Gebiet des Gletschers Josteldalsbreen. An einer Gletscherzunge kommt man nach einer ca. 1-stündigen Wanderung gut heran. Im Hintergrund ist er schon zu sehen.

Jostedalsbreen
Jostedalsbreen

 

Vom Geirangerfjord habe ich keine geeigneten Bilder gefunden. Dort hatten wir eine kleine Minikreuzfahrt ganz einfach mit der Autofähre von Lingie nach Geiranger gemacht. Auch hier hatte es wieder geregnet, aber dennoch war dieser Fjord wegen seiner Größe und der vielen Wasserfälle schon etwas Besonderes.

 

 

Mittelmeerfeeling in Norwegen - der Sognefjord

Noch weiter südlich sind wird auf den Sognefjord gestoßen. Er ist der am tiefsten ins Landesinnere reichende, und damit auch der längste Fjord ganz Skandinaviens. Das Wunderbare hier war allerdings, dass das Wetter endlich besser wurde und wir die ganz andere Schönheit dieses Fjordes sehen konnten. Es mutete schon fast mediterran an und tatsächlich befinden sich hier die größten Obstplantagen Norwegens. Diese Information habe ich vor Ort sofort geglaubt, bei dem Klima...

Sognefjord

 

Wir sind mitten in der Saison bei jeder Fähre mitgekommen, ohne vorher zu buchen oder groß anstehen zu müssen. Hinten rechts steht unsere Bleibe auf Zeit.

Sognefjord
Sognefjord

 

Was haben wir diese Freiheit genossen. Wo es uns gefiel haben wir Halt gemacht, Stühle raus und genießen. 

Sognefjord

Der Nigardsbreen zieht sich immer weiter zurück

Das ist es, was wir an Norwegen lieben gelernt haben. Eben noch fast Mittelmeerklima und Blaues Wasser und nur ein paar Kilometer weiter ins Land hinein gefahren, stehst du vor einem riesigen Gletscher.

 

Hier am Nigardsbreen, natürlich wieder im Regen, aber egal...

Nigardsbreen

 

Wenn man genau hinsieht, kann man einen kleinen roten Punkt an der Eiskante erkennen. Das war eine Wanderin in roter Jacke und rotem Schirm. Einfach gewaltig das Eis.

Nigardsbreen

 

Blick zurück vom Eisfeld Richtung Gletschersee. Stehst du hier, wird dir die ungeheure Kraft bewusst, welche das hunderte Meter hohe Eis hat. Diese Kraft der Massen hat die Landschaft geformt und deutliche Schleifspuren hinterlassen. Hierher wollen wir in diesem Jahr auch wieder fahren, um mit eigenen Augen zu sehen, wie es hier mit der Gletscherschmelze tatsächlich aussieht. 

Nigardsbreen
Nigarsbreen
Nigardsbreen

 

Zurück am WoMo hieß es dann erstmal Klamotten trocken bekommen. 

Nigardsbreen

 

Einfach nur schön

Norwegen

 

Am Lustralfjorden - nein, es sind keine Palmen

Lustralfjorden

Auf der E 55 quer durch das Hochgebirge

Nun kam eine ganz einsame Strecke. Die Fahrt über die E55 quer durchs Sognefjell, ein Hochgebirge, vorbei an Gletscher und Gebirgsseen und vor allem weit und breit keine anderen Autos. Ach war das ein herrliches Autofahren. Begeistert von meiner Umwelt bin ich unbewusst immer langsamer gefahren und keiner hat hinter uns gehupt. Und wenn dann doch mal ein anderes Auto hinter uns war, war es entweder ein ebenso völlig entrückter Tourist oder ein mit viel Verständnis gesegneter Norweger.

E55

 

Die meterhohen Holzstangen am Straßenrand bleiben das ganz Jahr über stehen. Jederzeit kann es hier oben zu einem Wintereinbruch kommen.

Sognefjell E55
E55
E55

 

Kunst am Wegesrand - mitten im Nirgendwo

E55

 

Norwegen ist bekannt für seine Stabkirchen - Stavkirken

Stabkirche Stavkirke
Stabkirche Stavkirke

Peer Gynt - ein tragischer Held

Nun folgen wir einer ganz besonderen Straße - dem Peer Gynt Vegen. Diese ca. 60 km lange, zumeist als Schotterpiste ausgelegte, mautpflichtige und zudem eine der schönsten Gebirgsstraße befindet sich ebenfalls im Hochgebirge nördlich von Lillehammer. Namensgeber für die Straße ist Henrik Ibsens tragischer Held Peer Gynt. In einer seiner Lügengeschichten ritt er auf einem Bock über die Höhen Jotunheimes, einem Gebirge ganz in der Nähe. 

Peer gynt vegen
Peer Gynt Vegen
Peer Gynt Vegen

 

Und genau hier hatten wir unsere erste Begegnung mit einem Elch...

Peer Gynt Vegen

Skispringen im Hochsommer

Nach dieser Begegnung fuhren wir nur ein paar Kilometer weiter und vor uns lag die Olympiastadt Lillehammer. Hier fanden 1994 die Olympischen Winterspiele statt. Und wir hatten Glück, denn es gab ein paar Springer, die die nass präparierte Piste hinunter sprangen. Ein tolles Erlebnis in sommerlicher Atmosphäre.

Lillehammer
Lillehamer

Oslo...

Nun waren wir nur 180 km von Oslo entfernt. Nehmen Sie es mir nicht übel, ich fand die Stadt nicht besonders schön...

Oslo
Oslo
Oslo Rathaus

 

Frischwasser fassen auf etwas unbequeme Art und Weise - der Kanister faste 20 und der Tank 120 Liter...

Norwegen

Ein Hauch von Urlaub an der Ostsee

Zurück an Schwedens Ostseeküste suchten wir uns ein ruhiges wildes Plätzchen und nun hieß es: ausruhen, zurückblicken, langsam Abschied nehmen von einem unglaublichen Urlaub und von neuen Zielen träumen.

Schweden Ostsee
Schweden Ostsee
Schweden Ostsee

 

Zurück in Trelleborg ging es auf die Fähre Peter Pan und in 9 Stunden Nachtfahrt nach Warnemünde.

Trelleborg Peter Pan

 

Im Bauch der Peter Pan

Fähre Peter Pan
Ostsee Peter Pan

Wow!!!

Eine anstrengende Reise, aber eine Reise mit vielen unterschiedlichen und unglaublichen Eindrücken und Erlebnissen. Insgesamt sind wir ca. 4.500 km gefahren. Auf der ganzen Strecke haben wir nicht einen Campingplatz angesteuert, sondern ganz ohne Probleme immer in der Natur oder auf ruhigen und geeigneten Parkplätzen übernachtet. Manchmal war das Frischwasserfassen etwas schwieriger, aber wir haben immer eine Möglichkeit gefunden. Alles in allem - eine Traumreise. Und so freuen wir uns auf den Juni 2017, wenn es heißt: Skandinavien - wir kommen!

 

Wenn Sie Tipps oder Anregungen zu Sehenswertes oder auch Geheimtipps für unsere nächste Tour haben, immer her damit! Welche Erfahrungen und Erlebnisse in Skandinavien haben Sie gemacht? Wir freuen uns über Ihre Kommentare.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0