Ausflugstipp: Wanderung um den Lehnitzsee

Vor den Toren Berlins

Es war wieder einmal so weit. Ich hatte einen Tag frei und mir war nach einer Tagestour irgendwohin in die Natur mit Wald und Wasser. Als regelmäßiger Leser der Zeitschrift punkt 3, einer Zeitung über den S-Bahn- und Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg, erinnerte ich mich an einen Vorschlag für eine Rundwanderung um den Lehnitzsee. Schnell war der Artikel zur Hand (online) und ein bisschen zu Trinken und die Kamera eingepackt und los ging es zur S-Bahn. 

 

Lehnitz als Startort meiner Wanderung liegt ca. 30 min im Norden von Berlin und ist wunderbar mit der S-Bahn zu erreichen. Auf der Fahrt dorthin kamen viele Erinnerungen wieder hoch, denn wir sind als Kinder oft mit unseren Großeltern nach Birkenwerder in den Garten gefahren. 

 

Der Rundweg beginnt

Die Wanderung führt mich vom S-Bahnhof Lehnitz links weg Richtung See. Es geht zunächst durch ein paar Straßen, aber dann am Wasserweg sieht man schon das erste Mal das Wasser. Man geht zwar noch einmal durch die Siedlung um dann aber an der Uferpromenade endgültig am Wasser entlang gehen zu können. Es geht nun immer am Ufer entlang entgegen des Uhrzeigersinns Richtung Schleuse, um dann am anderen Seeufer zurück zulaufen. Die Wanderung endete dann in Oranienburg und dort fuhr ich dann mit der S-Bahn wieder nach Berlin. 

 

Der Weg ist gut ausgebaut und als Naturlehrpfad angelegt. Auf den vielen Schautafeln kann man sich gut informieren und weiß, was zu sehen ist. Es gibt viele Informationen über Flora und Fauna. Insgesamt war der Weg knapp 8 km lang und ist mit einer gegönnten Mittagspause in gut 3 Stunden zu schaffen. Wer näher hinsehen möchte und so wie ich auch noch ein paar Fotos machen möchte, sollte dann doch einen halben Tag einplanen.


Hier geht es zur Wanderroute auf punkt3

 

Hier am Wasserweg gelangt man das erste Mal an den See.

Lehnitzsee
Lehnitzsee Naturlehrpfad

Der Lehnitzsee

Der See ist ein recht flaches Gewässer mit einer größten Tiefe von 12 Metern. Seine Länge beträgt rund 2,5 km und ist an seiner breitesten Stelle 450 Meter breit. Er entstand wohl bei der letzten Eiszeit vor gut 12000 Jahren durch das Abschmelzen eines sogenannten Toteisblockes. Der Lehnitzsee ist seit 1914 Bestandteil der Oder-Havel-Wasserstraße.


Der 35 m hohe Wasserturm wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Betrieb genommen und war bis zu seiner Stilllegung nach Ende des 2. Weltkrieges Teil des Wasserwerks Oranienburg.

Lehnitzsee

Weißer Strand

Für den Ausbau des Oder-Havel-Kanals, musste der Lehnitzsee ca. 1,6 Meter abgesenkt werden. Durch diesen Eingriff in die Natur besserten sich aber auch die natürlichen Begebenheiten an dieser Stelle und es entstand eine Badestelle. An den Wochenenden kamen die Berliner zu Tausenden her um hier "Freibaden" zu können.

 

Im Jahre 1940 wurde für das neue Ortskrankenhaus Oranienburg eine riesige Baugrube errichtet. Der weiße Sand aus dieser Grube wurde von Zwangsarbeitern aus dem KZ Sachsenhausen mit Loren hierher an diese Badestelle herangeschleppt.


Lehnitzsee

Blick hinüber zur Brücke der B 273 und zur Lehnitzschleuse

Lehnitzschleuse

Die Saubucht

Hinter dem Weißen Strand gelangt man an die Saubucht. Der Name wurde wahrscheinlich von den vielen Wildschweinen, die sich in dieser Gegend auch heute noch sichtlich sauwohlfühlen, hergeleitet. 

Lehnitzsee
Lehnitsee Saubucht
Lehnitzsee Saubucht
Lehnitzsee Schwan

Der Stintgraben

Früher hier lebende Stinte (Fische) gaben diesem Graben den Namen. Sie wanderten aus dem angrenzenden Grabowsee über den Stintgraben hierher um zu laichen. Er ist der einzige natürliche Zufluss. Im Sommer fällt der Stintgraben regelmäßig trocken und es fließt nur noch ein kleiner Rinnsal in den Lehnitzsee.

Lehnitzsee Stintgraben

Die Lehnitzschleuse

Dieses Schleusenwerk wurde im Zuge der Errichtung des Oder-Havel-Kanals um 1912 erbaut. Im Jahre 1940 wurde die Schleuse um die große Kammer erweitert. Mit jeder Schleusung fließen ca. 9.000 m³ Wasser aus der Scheitelhaltung der Oder-Havel-Wasserstraße in den Lehnitzsee. Dieser Wasserzufluss ist besonders im Sommer dringend notwendig. Der Hub in der Schleusenkammer beträgt gut 6 Meter.

Lehnitzsee Lehnitzschleuse

Die andere Seeseite

Nun geht es auf der anderen Seeseite zurück Richtung Oranienburg. Man läuft hier auf einem Teilstück des Fernradweges Berlin - Kopenhagen. Nach gut über der Hälfte dieses Spaziergangs wollte ich im Waldhaus etwas essen und hatte mich schon darauf gefreut. Leider hat die Gaststätte Montags und Dienstags Ruhetag. Also geht es weiter und ich genieße auf dem Rückweg die schönen Aussichten am See.

Lehnitzsee Fernradweg Berlin - Kopenhagen
Lehnitzsee Waldhaus
Lehnitzsee Plize
Lehnitzsee
Lehnitzsee
Lehnitzsee
Lehnitzsee

Der Schlussspurt

Kurz vor Ende der Rundtour kommt man in Oranienburg an einer schönen Badestelle vorbei, die bei den Oranienburgern sehr beliebt ist. Und noch viel besser, im Yachthafen gibt es das urgemütliche Hafenrestaurant LuBea. Hier sitzt man wunderbar auf der überdachten Terrasse direkt am Wasser und mitten im Hafen und kann bei gutem Essen die tolle Aussicht genießen. Als ich dort war, gab es gerade Eisbein mit Sauerkraut und Erbspüree im Angebot. Das habe ich mir schmecken lassen, ein Pils dazu, einfach lecker!!!

 

Nach dem Essen ging es quer durch die Stadt zum S-Bahnhof Oranienburg. Wer jetzt noch Lust und Zeit hat, sollte noch zum Schloß Oranienburg weiterwandern. 

 

Lehnitzsee Hafenrestaurant
Eisbein mit Sauerkraut
S-Bahnhof Oranienburg

 

Es war ein schöner Ausflug und diesen Tipp für einen Tagesausflug gebe ich hiermit gerne weiter.

Es lohnt sich!

 

Wer mehr über den Ortsteil Lehnitz erfahren möchte, kann sich gern auf der liebevoll gestalteten Seite

www.unser-lehnitz.de informieren.


Kommentare: 2
  • #2

    Detlef Zabel (Donnerstag, 01 August 2019 10:06)

    Hallo Heidi,

    freut mich, dass es euch dort gefallen hat. Viele Grüße, Detlef Zabel

  • #1

    Heidi (Samstag, 27 Juli 2019 20:00)

    Vielen Dank für den Tip! Wir waren heute am Lehnitzsee, sind die Tour andersrum gelaufen, es ist sehr schön dort, nicht überlaufen mit idyllischen Stellen. Liebe Grüße Heidi