Neue Spreebruecke | Dezember 2016

Das Jahr 2016 sollte nicht zu Ende gehen, ohne einen neuen Beitrag zum Neubau der Spreebrücke in Baumschulenweg. Bei Sonnenaufgang bin ich also los und habe bei der großen Runde festgestellt, dass es im Bereich der Rummelsburger Straße augenscheinlich keine nennenswerten Veränderungen gab. Immer noch rollt der Verkehr stadteinwärts über die Gegenspur, die Kreuzung ist nicht fertig gestellt und so hatte ich keine Muße, hiervon Bilder zu machen.

Daher wenden wir uns gleich dem nördlichen Brückenteil der neuen Spreebrücke zu. Hier wurde schon mehr geschafft. So sind schon die ersten Teilflächen der Gehwege auf der Rampe angelegt und die Laternen stehen schon.

Die nach Norden führende Brücke ist mittlerweile fertig betoniert und die Wanderverschalung auf die zweite Brücke "gewandert" und dort auch schon wieder gut voran gekommen. Von Süden her kommend werden nun die weiteren Aufbauten wie Geländer, Laternen, Gehwege und die Fahrbahn selbst hergestellt. Auf der Baumschulweger Seite kann man davon schon etwas sehen.

Die Betonierung der südwärtsführende Brücke wird sicherlich noch bis Mitte des kommenden Sommers andauern. Mal sehen, wie die Wetterverhältnisse in diesem Winter sein werden. In den letzten beiden Wintern hatte man mit dem Wetter ja durchaus Glück und es konnte gut weiter gearbeitet werden.

Ein paar Eindrücke noch von dieser Seite, dann geht es rüber zur südlichen Seite...

Auch solche kleinen Dinge sind schon erledigt.

Ich mag diesen Anblick, zeigt er doch die Eleganz der Brücke mit ihren Bögen...

Hier noch kurz der Blick von der Tabbertstraße aus. Einen Teil des großen Autohandels nebenan scheint aufgelöst worden zu sein. Mal sehen, was dort Neues geplant ist. 

Also, auf in den Süden. Hier scheint die Erde noch aufgewühlter zu sein als beim letzten Fototermin. Gemeint ist die Baustelle auf der stadteinwärts führenden Fahrbahn. Hier ist nun alles weggerissen, der Tunnel zugeschüttet und der Aufbau der neuen Fahrbahn könnte bald beginnen. Wir Autofahrer werden aber wohl noch etwas Geduld haben müssen. Die Fertigstellung der anderen Fahrbahnseite hatte auch viele Monate gedauert, erinnern Sie sich?

An dieser Stelle möchte ich mal etwas ganz persönliches anmerken. Warum mache ich eigentlich diese Dokumentation? So einen Beitrag zu schreiben heißt, ca. 1,5 - 2 Stunden vor Ort zu Fotografieren (gestern bei - 2°C, brrr), dann zu Hause am Rechner die Bilder bearbeiten - hier hilft mir unermüdlich mein Sohn Johann - hab vielen Dank dafür, mein Lieber! - und dann alles zu einem Beitrag zusammen fügen. So ein Beitrag dauert ungefähr 5 - 6 Stunden Zeit. Warum eigentlich dieser Aufwand? Für eine Brücke...?

Die Antwort fällt mir sehr leicht! Mich fasziniert einfach die Entstehung eines solchen Bauwerkes! Ich selbst bin Handwerksmeister und kann so ungefähr nachempfinden, was es bedeutet, ein Projekt zu planen, vorzubereiten und auszuführen. Nur nicht in diesen Dimensionen. Mich begeistert einfach, wie ein solches Projekt von Reißbrett ausgehend (ja, heutzutage sicherlich vom Computer aus) in Natura umgesetzt wird. Und alles passt zum Schluss auch noch zusammen!

Es ist auch meine Hochachtung vor den Leistungen der Planer, Ingenieure und letztlich der Brückenbauer, die dieses tolle Bauwerk erstellen. Es muss für die Erbauer ein gutes, befriedigendes Gefühl sein, wenn man später an dieser Brücke dann vorbei oder drüber fährt und sagen kann, hier habe ich mitgearbeitet - es ist "meine" Brücke. 

In einem Bericht unserer Lokalzeitung "Berliner Abendblatt" schreibt der Reporter Daniel Seeger davon, dass die Fertigstellung voraussichtlich Ende 2017 erfolgen könnte. Als Gründe für Verzögerungen nannte er unter anderem auch, dass Fehlen von Fachkräften. Zitat: "... Probleme machen demnach auch die sehr hohe Auslastung der nötigen Spezialgewerke und der Fachkräftemangel. "Die notwendigen und hochkomplizierten Bauverfahren zum Brückenvorschub können weltweit nur eine Hand voll Unternehmen, welche zum Teil über mehrere Monate ausgebucht sind", sagt Senatssprecherin Petra Rohland."

Dieser Zustand sollte uns echt zu Denken geben! In meinem jetzigen Job höre ich immer wieder davon, dass die Gewerke händeringend nach Fachkräften suchen und nach jungen Menschen, die Lust haben eine Ausbildung in dieser Richtung zu machen sowieso! Das wird uns eines Tages noch heftig auf die Füße fallen. Wie können wir vor allem junge Menschen dafür begeistern, einen handwerklichen Beruf zu erlernen? Vielleicht eben mit Begeisterung der Anderen. Mit der Vorstellung, mit den eigenen Händen etwas Großartiges zu erschaffen, was für viele Jahre Bestand haben wird, von dem viele andere Menschen einen Nutzen haben. Die hier am Bau tätigen Firmen suchen Auszubildene und Fachkräfte ...!

Glass Ingenieurbau Leipzig

Firma Matthäi

IGS - Ingenieure

STRABAG

OK, auf in die letzte Runde.

An dieser Unterkonstruktion hängt die Verschalung für die Betonierung der Fahrbahn.

Auf der südlichen Rampe hat sich noch nichts weiter getan.

Und hier der Blick Richtung Norden von Baumschulenweg aus gesehen.

Das war´s für 2016. Es hat mir wieder großen Spaß gemacht, hier vom Neubau der neuen Spreebrücke zu berichten und hoffe, dass Sie ebenfalls Gefallen an diesem Bautagebuch haben. Im nächsten Jahr geht es weiter und Sie dürfen gespannt sein.

Für das neue Jahr 2017 wünsche ich Ihnen allen viel Gesundheit, viel Frieden und Freude am Leben und viele schöne Erlebnisse. 

Viele Grüße, Ihr Detlef Zabel

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