Skradin - Eine kleine Stadt der besonderen Art
Vor drei Jahren waren wir das letzte Mal mit dem Auto in Kroatien/Dalmatien im Urlaub. Auf dem Nachhauseweg haben wir oben an der Brücke (Bild oben rechts) Halt gemacht und die wundervoll Bucht gesehen. Damals hatten wir uns vorgenommen, unbedingt das nächste Mal hierher zufahren.
Nun, eigentlich eher durch Zufall, haben uns die Planungen nach drei Jahren hierher in diesen tollen Ort Skradin verschlagen. Wir hatten versucht, in der Nähe des Haupteingangs zum Krka National Park (Krka: sprich am Besten Kirka) eine geeignete Pension für 2 Nächte zu finden. Was wir bekommen haben, hat uns voll zufrieden gestellt.
Mehr noch! Am ersten Abend fand auf dem Marktplatz das traditionelle Klapa-Festival 2015 in dieser Stadt statt. Eine Tradition, die wir noch nicht kannten aber nach dem Besuch begeistert davon sind. In fast jeder größeren Stadt in Dalmatien gibt es ein solches Festival und dient dem Bekanntmachen dieser fast verloren gegangenen Liedform.
Klapa sind Volksmusik-Gruppen, die in der südkroatischen historischen Region Dalmatien zu besonderen Anlässen, meist unbegleitet, polyphone Gesänge darbieten. Klapa bedeutet „Gruppe“. Die Wurzeln des Musikstils lassen sich im liturgischen Kirchengesang finden. Die behandelten Themen sind die Liebe, der Wein und die Lese, das Heimatland und das Meer. Die Musik lebt von den Harmonien und Melodien, der Rhythmus hat nur untergeordnete Bedeutung. (Wikipedia)
Hier mal eine Kostprobe auf Youtube von einem ähnlichen Festival aus 2013. Selbst in diesem Video wird auch die Unkompliziertheit der Darbietung und vor allem die Fähigkeit, die Herzen der Zuhörer zu berühren deutlich. Wir haben mittendrin gesessen und habe die Ergriffenheit der Kroaten gespürt. Einfach mal durch das Video durch klickern, es sind verschiedene Gruppen aufgetreten. Viele Spaß!
Der Krka National Park
Am nächsten Morgen sind wir dann, auf anraten unserer Vermieterin, unten im Hafen gleich um 8.00 Uhr mit dem ersten Boot zum Haupteingang des Krka National Parks gefahren. Die Überfahrt dauerte ungefähr eine knappe halbe Stunde. Hier kann man nun verschiedene Routen erwandern. Wir haben uns für den ersten Rundweg entschieden und diesen mit einer Fahrt mit dem Boot nach Roski Slap unterbrochen.
Wir sind mit dem rechten Boot von Skradin los gefahren. Das linke war eine private Jacht. Nichts für uns...
Der Rundgang beginnt an einer beeindruckenden Kulisse. Ähnlich wie im National Park Plitvicer Seen, liegen hier die Seen kaskardenförmig. Die dadurch entstandenen Wasserfälle bieten ein tolles Bild.
Als wir im August dort waren, führten allerdings einige Stellen kein Wasser mehr. Am Besten ist es wohl von April bis Mai, dann ist Wasser überall.
Natur pur
Auf ungefähr der halben Runde auf der gelben Route kann man zu einem Schiffsanleger weiter wandern. Dort wartet ein Wassertaxi, die Preise sind leider etwas gehobener, mit dem man dann die Route 2 nach Roski Slap fahren kann. Auf dieser Fahrt ist eigentlich planmäßig ein Halt auf der Kircheninsel Visovac vorgesehen. Da wir an einem Sonntag, der zudem ein kirchlicher Feiertag (irgendein Heiligentag) war, hat uns unser Wassertaximann von einem Besuch der Insel dringend abgeraten. Von allen Seiten her kam tausende Besucher, um die Kapelle zu besuchen und an der Heiligen - Open Air - Messe teilzunehmen. So fuhren wir durch und hatten dafür in Roski Slap eine Stunde Aufenthalt.
Ein entgegen kommendes Wassertaxi auf dieser Route
Wie an vielen Stellen in Dalmatien, kommt man immer wieder an Filmkulissen für zahlreiche Winnetou-Filme vorbei. Man könnte fast meinen, gleich kommen die Apachen im Kajak um die Ecke und verfolgen den noch nicht Freund und späteren Blutsbruder Old Shatterhand. Der berühmte Wettkampf könnte durchaus hier statt gefunden haben.
Hier die (völlig überfüllte) Insel Visovac
In Roski Slap angekommen, sind wir gleich einmal weiter zum nächsten Ableger für die weitaus interessantere Route 3 gelaufen. Diese noch am selben Tag mitzumachen, war zeitlich nicht machbar. Diese Route wird aber unbedingt empfohlen und dann bietet es sich auch an, mit dem Auto oder dem Bus bis zum Startpunkt hierher zufahren. Als Fazit für uns können wir sagen, auf die Route 2 hätten wir durchaus verzichten können, da diese nur Zeit gekostet (1 Stunde je für Hin- und Rückfahrt an eher langweiligen Felsen vorbei, plus 1 Stunde Aufenthalt) und durchaus überteuert war. Die Route 3 haben wir leider in diesem Urlaub nicht mehr geschafft, uns aber für den nächsten Besuch hier in Dalmatien vorgenommen. So haben wir, zurück angekommen, die gelbe Route fortgesetzt und noch schöne Eindrücke mitnehmen können.
Genau diese Stelle haben wir kürzlich in einem Winnetou-Film wieder erkannt - natürlich ohne die Badegäste ;-)
Leider habe ich den "Schmierer" auf der Linse zu spät gesehen. Anfängerfehler! Daher haben die Bilder einen leichten Schleier, der trotz nachträgliche Bearbeitung noch zu sehen ist. Sorry!
Waren Sie auch schon im Krka National Park. Wie hat es Ihnen gefallen? Schreiben Sie doch im Kommentar von Ihren Eindrücken und Erfahrungen. Ich freue mich auch über ein "Gefällt mir" oder "Teilen".
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